Wir halten inne.... und trauern um Horst Ebert, Neckarsteinach
- Mechthild Reitz
- 22. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. März
Mit großer Betroffenheit erreicht uns die Nachricht:
Einer der wohl begnadetsten Züchter in der Trakehner Zucht – Horst Ebert – ist am 20.03.2025 seiner schweren Krankheit erlegen – ein Züchter mit Visionen, Sachverstand und außergewöhnlichem Blick.

Am 25.04.1938 geboren, hatte Horst Ebert schon früh einen Bezug zu Tieren.
Sein Engagement, der Fleiß und sein Sachverstand waren markante Eigenschaften von ihm und zugleich die Voraussetzungen, die in jungen Jahren zum Aufbau einer der qualitätsvollsten Hasenzuchten und später der Trakehner Zucht auf Bundesebene beitrugen – stets unterstützt von seiner Frau Thekla und seit vielen Jahren zusätzlich durch seine Tochter Isabel.
Für ihn war die Linienzucht ungemein wichtig. Lt. Horst Ebert empfahl sie sich jedoch nur dann, wenn sie auf herausragende Vorfahren betrieben wird. Die Kenntnisse um die Eigenschaften aller Vorfahren bis zur 2. und 3. Generation, ebenso auch die der Mütter des einzusetzenden Hengstes waren für ihn unabdingbar. Größe, Kraft und ein aktives Hinterbein bildeten in seinen Augen tragende Rollen!
Ein weiterer zentraler Punkt bei Horst Eberts züchterischen Planungen waren zusätzlich die beiden Gs – Gang und Größe.
Der Lohn: 8 gekörte Hengste, 10 M und S Pferde, 20 Verbandsprämien-, Staatsprämien und Elitestuten sowie 3 Jahressiegerstuten
Aufgrund dieser herausragenden Erfolge bekam er 2001 die „Siegfried Freiherr von Schrötter-Wohnsdorff-Gedächtnismedaille“ verliehen. 2011 wurde er zum „Züchter des Jahres“ gekürt. Für sein Lebenswerk erhielt Horst Ebert 2023 die „Goldene Ehrennadel des Trakehner Verbandes“ und auf dem Trakehner Hengstmarkt 2024 den „Dietrich von Lenski-Kattenau-Gedächtnispreis“. Auch wenn er hier schon nicht mehr persönlich beiwohnen konnte, verfolgte er es gerührt über ClipMyHorse.
Ihm gelang der Aufbau eines Netzwerks von Pferdefachleuten rund um seine Youngsters: Hierzu gehörte in früheren Jahren Heinrich Ramsbrock – bei ihm wuchsen viele seiner Nachwuchspferde auf und mancher Hengst wurde in Menslage vorbereitet. Bis heute wurde er zudem von Hella Kuntz sowie von Philipp Klingbeil begleitet – sie Reiterin, er Vorbereiter für Stuten und Hengste - ein Dreamteam.
Das eine ist die Praxis, das andere die Theorie, sie gehört ebenfalls dazu – Pferdelektüren wurden stets intensiv studiert. Nach wichtigen Pferdeveranstaltungen besprach Horst Ebert das Gesehene gerne mit ihm nahestehenden Züchterkollegen, um sich fachlich auszutauschen und prüfte seinen Ersteindruck durchaus auch bei Onlinemedien noch einmal nach.
Horst Ebert war ein Visionär, Stratege und Revolutionär zugleich. Wer ihn kannte, erlebte einen engagierten Menschen, der auch durchaus in Diskussionen seinem Gegenüber mit Rückgrat die Stirn bot. Er hatte Haltung und vertrat seine Standpunkte. Vor Menschen, die ihm mit Sachverstand und -kenntnis gegenübertraten, hatte er Achtung. Leistung fand immer seine Anerkennung.
Hinter der manchmal rauen Schale, verbarg sich ein gutherziger Mensch.
Wir verlieren mit ihm eine Persönlichkeit des Trakehner Verbandes, einen Wegbegleiter und einige auch einen guten Freund.
In großer Trauer nehmen wir Abschied von einem großartigen Züchter und einem einzigartigen Pferdemenschen!
Unsere Gedanken und unser ganzes Mitgefühl sind bei seiner Frau Thekla, seiner Tochter Isabel und Schwiegersohn Thomas sowie allen Freunden und Angehörigen.
Stellvertretend im Namen aller Mitglieder und des Vorstands des Zuchtbezirks Rheinland-Pfalz / Saar
Mechthild Reitz
Zuchtbezirksvorsitzende
Die Kondolenzadresse lautet: Trauerhaus Ebert, Neckarsteinacher Str. 59, 69239 Neckarsteinach
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