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  • AutorenbildMechthild Reitz

Pferd des Monats Februar 2019: Anando - der Glückliche.... einmal Trakehner Blut .... immer Trakehne


Diesen Monat darf ich über meinen Trakehner

Anando

v. Oliver Twist u. d. StPr. u. PrSt. Albona v. Guy Laroche

Z: Manfred Lessenich, Bad Breisig

berichten und darüber schreiben, was ihn so besonders macht.

Anando kam mit 9 Jahren zu mir, da hatte er bereits eine sehr erfolgreiche Karriere als Dressurpferd mit zahlreichen Siegen bis zur Klasse M hinter sich.

Damals trug er noch den Namen Ambron.

Unter diesem wurde er im Stall von Katja und Manfred Lessenich 2005 geboren und mit 4 Jahren zu Versteigerung in Neumünster gebracht.

Im Jahr 2010 ging er in den Besitz der Familie Kutting aus Neuwied über. Wolfgang Kutting ist ein international

anerkannter Dressurausbilder und Richter bis Grand Prix. Er bildete ihn sorgfältig bis zur Klasse S aus. 7jährig startete er bereits erfolgreich in M-Dressuren. Ambron war schon damals ein ausgesprochenes Familienpferd. Mit seinem gelehrigem und schalkhaften Wesen beglückte er seine Menschen und verhalf auch den beiden Töchtern, Kerstin und Kristina Kutting, zu manch‘ einer schönen Schleife.

Als ich 2014 auf der Suche nach einem Pferd war, kam ich über eine Freundin, die damals bei Herrn Kutting ritt, auf Ambron. Als sie mir sagte, es sei ein Trakehner, war ich besonders erfreut, denn eigentlich wollte ich schon immer eine Trakehnerpferd besitzen, nur hatte das Leben bisher andere Pferderassen mir zugespielt.

Trakehnerblut (und damit meine ich nicht den alkoholischen Trunk) fließt seit jeher in meinen Adern, weil mein Großvater, der Landwirt in Memelland war, mit zwei Trakehnerstuten im Nebenerwerb züchtete. Er war der Vater von neun Kindern und meine Mutter berichtete mir, dass es ein Festtag für die Kinder war, wenn der Vater einen Einjährigen verkauft hatte, denn das waren die seltenen Gelegenheiten, zu denen es Geschenke gab.

Genug der Historie.

Die Trakehnermenschen, nicht nur die -pferde sind besonders - und so gestaltete sich auch mein erster Besuch bei Kuttings, um Ambron Probe zu reiten. Meine Freundin hatte mich schon gewarnt: „Du wirst sehen, die ganze Familie wird dabeisein und dich begutachten, denn sie haben schon eine Reihe potentieller Käufer abgewiesen, weil sie nicht gut genug für ihren Ambron waren.“

Ich fuhr also mit einigem Herzklopfen nach Neuwied und wurde dem Probereiten unterzogen. Die gesamte Familie bis auf ein Mitglied war anwesend und meine Reitkünste wurden mit Argusaugen betrachtet. Der Begriff des Probereitens bekam eine ganz neue Dimension, denn ich wurde auf die Probe gestellt.

Ambron war von Anfang an wunderbar. Er konnte alles und hat mir ein tolles Reitgefühl vermittelt.

Nach der „Reitstunde“, die ich von Wolfgang Kutting bekommen hatte, denn das war es im Grunde beim ersten Mal, begann das Zittern, ob ich wohl Gnade gefunden hätte vor dem Familienrat.

Ich hatte und so kam er im Sommer 2014 zu mir.

Es begann eine tolle gemeinsame Zeit. Da ich mit dem Namen Ambron so gar nichts verbinden konnte, gestattete ich mir, ihn umzunennen in Anando (aus dem Sanskrit „der Glückliche“) und ihm so einen hoffentlich programmatischen Namen zu geben.

Anando konnte nicht nur hervorragend Dressur, er liebte auch das Springen und es gab keinen Sprung, an dem er vorbeigerannt wäre. Je länger die Trainingseinheit im Springen dauerte, desto größer wurde sein Eifer und seine Begeisterung.


Leider wurde bei ihm ein halbes Jahr nachdem er bei mir war eine Fesselträgerurspungsverletzung festgestellt. Es folgte eine OP und danach eine lange Phase des Wiederaufbaus.

Aber... Trakehner sind zäh und Anando hat sich wieder erholt. Einem dauerhaften Einsatz im Sport würde er kaum standhalten, so der Tierarzt, aber das war für mich nicht von Bedeutung. Bis zum heutigen Tag arbeitet er fleißig mit und hat mir sehr vielen schöne Stunden auf seinem Rücken bereitet. Regelmäßig besuchen wir Lehrgänge und ich habe sehr viel von Anando lernen dürfen.

Zur Zeit setzt er seine Karriere als Familienpferd im hohen Norden bei meiner Schwiegertochter und deren reitbegeisterten Mädchen fort. Nach einem Leben als Sportpferd in Boxenhaltung genießt er jetzt die Freiheit eines Offen- und Laufstalls und liebt es, mit seinen Kumpeln ein Schläfchen im Sand zu halten. Die Serienwechsel reitet meine Schwiegertochter jetzt am Strand, wo er, wohl angeregt durch die Meeresluft, besonders ausdrucksstark galoppiert. Sie hat vor, nächste Saison den Trainer C zu machen und vielleicht das eine oder andere Turnier zu reiten. Alles das wird Anando mit seinem großen Herzen ihr wohl schenken!


Mit Anando wuchs meine Begeisterung für das Warmblutpferd ostpreußischer Abstammung und so kam vor knapp zwei Jahren eine Nachwuchspferd in meinen Besitz. „Pregelwind“ vom Gestüt Welvert... über ihn und seine Vorzüge berichte ich ein anderes Mal.

Verfasserin Erdmute Katharina Graeper

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